Mountainbike-Ferien in der Schweiz: Alles, was Sie wissen sollten
Die Schweiz, mit ihren majestätischen Alpen und vielfältigen Landschaften, ist ein Paradies für Mountainbiker. Egal, ob Sie ein erfahrener Biker oder Einsteiger auf den Trails sind, das Land bietet unzählige Möglichkeiten für unvergessliche Abenteuer auf zwei Rädern. Hier sind einige wichtige Dinge, die Sie wissen sollten, wenn Sie Ihre Mountainbike-Ferien in der Schweiz planen.
1. Planung und Vorbereitung
Eine gute Planung ist der Schlüssel für erfolgreiche Mountainbike-Ferien. Es ist normal, dass sich jedes Reiseziel als besonders familienfreundlich und mit den besten Trails anpreist. Glauben Sie jedoch nicht alles, was Sie sehen oder lesen. Holen Sie sich selbst Informationen über den Ort, zum Beispiel über die Google-Bewertungen und soziale Medien ein. Wenn Sie keine Videos und Bilder der Gegend oder des Trails finden, ist es wahrscheinlich, dass dieser Ort auch nichts Besonderes zu bieten hat. Glauben Sie auch nicht jeder Tourenbeschreibung. Schauen Sie sich die Karte digital an und planen Sie die gleiche Tour selbst. Nutzen Sie dafür auch vor allem Youtube, falls möglich.
2. Unterkünfte und Infrastruktur
Die Schweiz bietet eine Vielzahl an bikerfreundlichen Unterkünften, von einfachen Berghütten bis hin zu luxuriösen Hotels. Viele Regionen haben spezialisierte Mountainbike-Hotels, die spezielle Services wie Bike-Wash, Werkstätten und geführte Touren anbieten.
Bei der Unterkunft sollten Sie sich besonders bezüglich der folgenden Punkte informieren:
– Lage der Unterkunft: Besonders mit Kindern ist es sehr wichtig, zentral untergebracht zu sein.
– An- und Abreise: Gibt es einen Parkplatz? Ist ein Auto für die Anreise nötig, oder ist dies auch mit dem Zug möglich?
– Stornierungsbedingungen: Was sind die Bedingungen? Lesen Sie hier auch das Kleingedruckte.
– Ausstattung: Was benötigen Sie in der Unterkunft oder im Hotel, z.B. um Ihr E-Bike zu laden?
3. Welches Bike mieten?
Abhängig von der Art des Mountainbikens und den Bedingungen der Trails kann die Wahl des richtigen Bikes entscheidend sein:
– Hardtail: Besonders für einfache Touren im flachen Gelände geeignet. Es ist preislich die günstigste Möglichkeit und ideal für Einsteiger.
– Full-Suspension (Fully): Sie benötigen ein Fully, wenn Sie sich auf Singletrails oder in Bikeparks bewegen möchten. Beachten Sie besonders die Laufradgröße, Bremsen und den Federweg.
– E-Bike Hardtail: Für Touren auf der Straße oder Forstwegen ausreichend. Achten Sie auf die Akku-Größe (Reichweite) und ob der Akku entnehmbar ist.
– E-Bike Fully: Für Singletrails mit dem E-Bike. Wir empfehlen ein Bike mit mindestens 650W Batterie, sehr guten Bremsen und einem Federweg von mindestens 160mm vorne und 150mm hinten. Stellen Sie sicher, dass der Akku nicht fix verbaut ist.
– Downhill-Bike: Speziell für Abfahrten und Bikeparks konzipiert. Es bietet maximale Federung und Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten.
Warum ein E-Bike? Die Anstiege in den Bergen sind oft lang und steil. Mit dem E-Bike können Sie die Landschaft besser genießen und kommen schnell weiter. Sollten Sie mit Kindern unterwegs sein, können Sie das Kind mit einer geeigneten Abschlepphilfe ziehen (nur auf Wegen und Straßen erlaubt, auf denen ein Auto-Fahrverbot gilt).
4. Beste Reisezeit
Die beste Reisezeit für Bergregionen ist von Juli bis Anfang Oktober. Im Juli muss oberhalb von 2000 Metern mit Schnee gerechnet werden. Zudem eröffnen die meisten Bergbahnen erst im Juli ihr gesamtes Angebot.
5. Die richtige Ausrüstung
Die richtige Ausrüstung ist entscheidend und hängt von Ihren Ansprüchen ab. Generell empfehlen wir für Touren im Gebirge das E-Bike. Ob Sie sich auf Trails oder Straßen bewegen, ist dabei nicht entscheidend.
6. Eigenes Bike bereits Zuhause checken
Eine gut gewartete Ausrüstung ist entscheidend für sichere und erlebnisreiche Mountainbike-Touren. Sollten Sie ihr eigenes Mountainbike mitbringen, stellen Sie sicher, dass es in einwandfreiem Zustand ist, und dass Sie die notwendigen Ersatzteile und Werkzeuge dabei haben. Vor dem Urlaub ist ein Bike-Check besonders wichtig:
– Erneuern Sie die Bremsbeläge.
– Kontrollieren Sie die Bremsscheiben.
– Überprüfen Sie die Reifenprofile.
– Prüfen Sie den Kettenverschleiß.
– Überprüfen Sie Dämpfer, Gabel und absenkbare Sattelstütze.
– Ziehen Sie alle Schrauben nach.
– Stellen Sie die Schaltung korrekt ein.
– Bei E-Bikes: Überprüfen Sie den Zustand der Batterie und stellen Sie sicher, dass Sie wissen, wie der Akku demontiert wird.
Reinigen Sie Ihr Bike vor Ihrem Urlaub gründlich, um auf eventuelle Probleme aufmerksam zu werden.
Für Singletrail-Fahrer und Bikepark-Piloten empfehlen wir, bike-spezifische Ersatzteile mitzunehmen:
– Schaltauge
– Hinterer Umwerfer
– Ersatzreifen
– Bremsbeläge
– Kettenblatt vorne
Mietbikes und Mehrtagestouren: Lassen Sie sich ein Kettenschloss, Ersatzschlauch und ein Schaltauge mitgeben. Auch wenn Sie die Reparatur nicht selbst durchführen können, hat der Guide die Möglichkeit, das Bike zu reparieren.
7. Bezahlung
Es ist ratsam, immer ausreichend Bargeld bei sich zu haben. Nicht überall in den Bergen ist Kartenzahlung möglich. Auch ohne Internet ist Kartenzahlung nicht möglich.
8. Warntafeln und Wegsperrungen
In der Schweiz wird Eigenverantwortung großgeschrieben. Verbote oder Warntafeln werden nicht für Kleinigkeiten aufgestellt. Halten Sie sich an diese Hinweise. Eine Tafel mit Absturzgefahr bedeutet den möglichen Tod bei einem Absturz. Wege werden stets aus einem triftigen Grund gesperrt. Für genaue Informationen über einen Weg, rufen Sie bei der Gemeinde oder dem Tourismusbüro an.
Mountainbike-Ferien in der Schweiz versprechen unvergessliche Erlebnisse in einer atemberaubenden Landschaft. Mit der richtigen Vorbereitung, Ausrüstung und Rücksichtnahme auf Umwelt und Mitmenschen steht einem erfolgreichen Abenteuer nichts im Wege. Machen Sie Ihr Bike bereit, und entdecken Sie die vielfältigen Trails der Schweizer Alpen!